Kariesvorsorge

Das Vorkommen der Karies hat sich in den letzten 40 Jahren drastisch verändert.
Dies hat auch die 2006 erschienene Mundgesundheitsstudie IV gezeigt. Während früher fast ein Drittel der Bevölkerung ein hohes Kariesrisiko hatte, ist jetzt nur ein kleiner Teil von einem hohen Kariesrisiko betroffen. So hat heute 1/5 der Bevölkerung etwa 80% der Karies. Karies ist eine Infektionskrankheit, die eine Zerstörung der Zahnhartsubstanz zur Folge hat. Sie wird durch säureproduzierende Bakterien hervorgerufen, die im Zahnbelag (der Plaque) gefunden werden. Diese Zerstörung kann nur stattfinden, wenn Zucker vorhanden ist. Heute weiß man, dass mehrere Faktoren zur Entstehung der Karies nötig sind:

  • Zähne und Speichel
  • Bakterien
  • Nahrung

Des weiteren sind modifizierende Faktoren an dem Prozess der Kariesentstehung beteiligt, nämlich Faktoren wie die Familie, genetische Veranlagung, Allgemeinerkrankungen, Alter, Verhalten, Erziehung, Bildungsstand und Lebensstil. 300 bis 500 verschiedene Bakterien besiedeln die Mundhöhle, jedoch sind nur zwei Bakterienarten wichtig für die Kariesentstehung und Kariesprogression:

  • Streptococcus mutans
  • Lactobazillen

Zeigt ein Speicheltest erhöhte Werte dieser beiden Bakterienarten, können diese durch eine Chlorhexidin-Kur behandelt werden. Diese Kur dauert drei Wochen. Zusätzlich müssen die Zähne mit einer speziellen Zahncreme geputzt werden. Ein weiterer Speicheltest nach Beendigung der Kur muss den Behandlungserfolg bestätigen. Des weiteren sollte, soweit nötig, eine Ernährungsumstellung zur Reduktion der Zuckeraufnahme stattfinden. Eine weitere Maßnahme zur Verringerung des Kariesrisikos nach Beendigung der Kur ist das tägliche Spülen mit einer höherdosierten Fluorid-Lösung. Fluorid ist nicht nur wichtig bei der Stärkung der Zahnhartsubstanz. Zusammen mit Kalzium und Phosphaten, die im Speichel vorhanden sind, kann es beginnende Kariesstellen wieder remineralisieren, also zurückbilden. Des weiteren hemmt es die Säureproduktion in Zahnbelägen und damit auch die Demineralisierung, also Entkalkung von kariösen Stellen. Wisenschaftliche Studien haben gezeigt, dass tägliches Spülen mit dieser höherdosierten Fluorid-Lösung keine Nebenwirkungen bei Erwachsenen
zur Folge hat.